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Jahr 2013

ELI - das europäische Laserprojekt

GRUSSWORT VON DR. KATALIN KARSAI, DER GESANDTEN AN DER UNGARISCHEN BOTSCHAFT IN BERLIN, ANLÄSSLICH DER VORSTELLUNG DES UNGARISCHEN TEILS DES ELI-PROJEKTS AM 18. NOVEMBER 2013 IN EINER ÖFFENTLICHEN VERANSTALTUNG IN DER UNGARISCHEN BOTSCHAFT


The Extreme Light Infrastructure (ELI) - Das europäische Laserprojekt

Für die Wettbewerbsfähigkeit einer Wirtschaft ist neues Wissen, das die Wirtschaft als Ganzes revolutioniert, ein Turboantrieb. Eine technologische und wissensbasierte Entwicklung, die sich an den wirtschaftlichen Gegebenheiten und den Bedürfnissen der Gesellschaft orientiert, kann die Wirtschaft weiter, vor allem nachhaltiger vorantreiben, als es intensiver genutzte Ressourcen können.

Im produzierenden Gewerbe tut Ungarn alles dafür, den Anteil der Produktion mit einer höheren Wertschöpfung auszubauen; dazu sind Forschung und Entwicklung genauso unersetzlich wie die Förderung von Innovationen.

Um genau den Bereich Forschung und Entwicklung (FE) zu stärken, hat die ungarische Regierung auf ihrer Sitzung am 11. Juni 2013 die Nationale Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsstrategie 2020 beschlossen. Auf dieser Grundlage soll in erster Linie erreicht werden, daß bis 2020 die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung einem Wert von 1,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entsprechen. Zweites Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem Unternehmen aus dem Bereich von Forschung und Entwicklung ebenso wie Firmen, die innovative Ideen umsetzen, und Organisationen der öffentlichen Sphäre sich gleichermaßen entwickeln wie auch wachsen können.

Ich will Ihnen ein paar ambitionierte Ziele aus dieser Strategie nennen, damit Sie sehen, was wir bis 2020 erreicht haben wollen:

  • 30 größere Forschungs- und Entwicklungsstätten schließen zur Weltspitze auf;
  • 30 neue Forschungs- und Entwicklungsstätten globaler Großunternehmen siedeln sich in Ungarn an, während die bereits vorhandenen ebenso wachsen;
  • 30 technologieorientierte mittlere Unternehmen aus Ungarn treten in dominanter Position in der Region Mitteleuropa in Erscheinung;
  • 300 F&E-Kleinunternehmen mit raschem Wachstumspotential schaffen den erfolgreichen internationalen Markteintritt.

Diese Ziele will Ungarn in den kommenden sechs bis sieben Jahren durch eine verstärkte Förderung des Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationspotentials im eigenen Land erreichen. Denn für Ungarn ist selbstverständlich, daß der Weg zu mehr Wachstum, größerer Wettbewerbsfähigkeit und höherem Lebensstandard nur über Forschung, Entwicklung und Innovationen führt.

Und hier kommen wir zu unserem einzigartigen Laserprojekt: Das Projekt wird von der Regierung im Rahmen des Neuen Széchenyi-Plans gefördert und unterstützt. Es ist Teil der europäischen Pläne, eine neue Generation von Forschungsgroßgeräten zu entwickeln. Diese Großgeräte wurden vom ESFRI, dem Europäischen Strategieforum zu Forschungsinfrastrukturen, identifiziert und ausgewählt.

ELI ist die erste Infrastruktur der Welt, die in der Lage ist, Untersuchungen zur Interaktion von Licht und Materie mit höchster Intensität im ultra-relativistischen Raum auszuführen. Für Ungarn ist dies eine große Chance, der Welt zu zeigen, welche hervorragende Forschungsarbeit bei uns geleistet werden kann und welches Potential in den ungarischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern steckt.

Unsere Beziehungen zu Deutschland im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation sind traditionell gut. Vor diesem Hintergrund und im Rahmen unserer Arbeit wollen wir die Kooperation mit den wesentlichen Akteuren der deutschen Wissenschafts- und Innovationspolitik intensivieren, die Zusammenarbeit ausbauen und unsere Beziehungen enger knüpfen. Lassen Sie mich hier stellvertretend das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, das Auswärtige Amt, die verschiedenen Institute der Fraunhofer Gesellschaft und der Max-Planck Gesellschaft nennen, erwähnt seien auch die Alexander-von-Humboldt Stiftung, die Helmholtz Gemeinschaft oder die wissenschaftspolitischen Akteure auf Länderebene.

Auf die Zusammenarbeit, die unsere Beziehung in den kommenden Jahren noch weiter festigen wird, freue ich mich ebenso wie auf gemeinsame Projekte und den interkulturellen Dialog, den wir führen werden – zumal das Interesse unsere Länder aneinander traditionell groß ist. Denn Forschung und Innovation sind nicht alles, aber ohne Forschung und Innovation ist eben alles nichts. Was wir heute in Forschung, Entwicklung und Innovation investieren schafft;die Arbeitsplätze von morgen.

Es ist den meisten von Ihnen hinreichend bekannt und dennoch nicht oft genug zu betonen: Ungarn hat kaum Rohstoffe; vielmehr sind Ungarns Rohstoffe Wissen, Können, die Anwendbarkeit beider und die Menschen mit ihrer hervorragenden Ausbildung. Ungarn tut alles dafür, daß die nächsten Jahre vom wirtschaftlichen Fortschritt geprägt und bestimmt werden. Gehen wir diesen Weg zusammen!

 

 

ELI-ALPS-Projekt - englischsprachige Beiträge aus der Präsentation vom 18. November 2013